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WRT54-Router als Modem-Ersatz

Nun kann man den C64 direkt über einen Router mit dem Internet verbinden. Es ist kein PC mehr nötig.
Stand: 24.12.2015

Ich habe mir vor einiger Zeit einen WRT54-Router von LINKSYS gekauft. Dieser ist von Suschman mit einem DD-WRT Linux ausgestattet worden. Vor einigen Tagen erzälte er mir, dass dort im Inneren zwei RS 232 Anschlüsse mit 3,3V wären.
Sofort hegte ich den Gedanken, mein Email-64, Q-link und diverse weitere Programme, die bisher ein Modem und eine Einwahl-Nummer benötigen, direkt an den Router anschließen zu können.

Der Router muss dazu etwas ergänzt werden. Dazu gibt es eine Menge Möglichkeiten. Hier sind Einige aufgeführt.

Außerdem muss auf dem Router DD-WRT installiert werden. Die Installation ist recht einfach. Unter www.dd-wrt.com sind alle wissenswerten Sachen dazu zusammengefasst.

Als Hinweis sei noch ergänzt, dass auf dem seriellen Port-0 des Routers dessen Linuxkonsole liegt. Dieser Port ist also nicht so leicht für andere Zwecke benutzbar. Der Port-1 ist jedoch frei. Den freien Port kann man nun an den C64 anschließen, wobei da wieder ein Pegelwandler auf 5 V TTL nötig ist.

PPP-fähige Programme nutzen

Es ist möglich, PPP Programme (The Wave , Email64 ...) mit Hilfe von PPPD, was bereits in dd-wrt enthalten ist, sofort zu benutzen.
PPP ist ein Protokoll, welches für die Herstellung einer Internet-Verbindung über Modem, DSL-Anschlüsse und viele andere Arten von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen verwendet werden kann. Das pppd-Programm sorgt für die Herstellung und Beibehaltung einer PPP-Verbindung mit einem anderen System. Dabei ist es in der Lage, verschiedenste Schnittstellen und Protokolle miteinander zu verbinden, solange es sich um PPP handelt. Der C64 verwendet normalerweise eine PPP-Verbindung über ein Modem, um eine Internetverbindung herzustellen.

Wenn man folgenden Befehl auf dem Router ausführt, so kann man auf dem C64 z.B. The Wave starten.

pppd /dev/tts/1 38400 192.168.64.1:192.168.64.64 local passive noauth crtscts debug
(GO64, Ausgabe 12/2000)

Der Befehl verwendet pppd, um für den C64 eine Einwahlverbindung zu simulieren. Der C64 wählt sich also quasi auf dem Router ein. Dort bekommt er die IP-Addresse 192.168.64.64 zugewiesen, über die er sich dann im Internet bewegen kann. Der Router hat in diesem Mini-PPP-Netzwerk mit dem C64 die IP-Addresse 192.168.64.1. Der IP-Bereich dieses Netzwerks sollte nicht dem des lokalen Ethernets entsprechen. Der Router nimmt ein passendes Routing der Daten des C64 zu anderen Rechnern vor.

Einwahl-Programme nutzen

Wenn man eine reine Einwahl-Umgebung, also ohne PPP auf dem C64, z.B. für BBS oder Q-link simulieren will, so benötigt man das Programm TCPSER. TCPSER tunnelt die Daten von der seriellen Schnittstelle über TCP/IP auf den TCP-Socket eines beliebigen Servers.

TCPSER ist nicht in der Standartbibliothek vom DD-WRT vorhanden. Daher habe ich es für DD-WRT compiliert. Es ist direkt hier herunterladbar. Man kann das TCPSER per RSH in das Verzeichnis /jffs/usr/sbin/ des Routers kopieren oder vor hier mit wget herunterladen. Dieser Ordner wird vom System beim Suchen nach Kommandos mit durchsucht. Die rechte müssen dann mit chmod auf ausführen geändert werden. Als Alternative kann man, wenn man den SD-Karten Mod hat, es auf die in Ext2 formatierte SD Karte kopieren und von dort aus mit ./tcpser starten.
Wenn man dann z.B. Q-Link verwenden nöchte, kann man folgende Zeile in die Konsole eingeben.

tcpser -d /dev/tts/1 -s 1200 -i "e0&k0&c0" -n "5551212"=q-link.net:5190 -tsS

Die Option -n gibt dabei an, dass die Einwahlnummer 5551212, die der C64 wählt, auf den TCP-Port 5190 des Servers mit der Addresse q-link.org verbunden werden soll.

Qlink ist unter dieser Adresse wieder zu erreichen. Stand 1/19

Auf Wikipedia gibt es weitere Infos über Q-link.

Bei Fragen, Problemen oder falls jemand das nicht hinbekommt E-Mail an mich.


Skern, 2.3.2019

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