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Dosen-DFÜ

Nur Buschtrommeln ist schöner!

Die Idee

Damals: Die HobbyTronic 2003 ist knapp einen Monat vorbei. Skern und ich (gALAKTUS) unterhalten uns darüber, was wir im nächsten Jahr vorführen können. Nach ein paar ziemlich abwegigen Ideen kamen wir recht schnell auf die Idee, Daten mittels eines Dosen-Telefons zu übertragen. Allerdings ist es bis zur HobbyTronic 2004 noch lange hin und wir machen uns weiter keine Gedanken.

Die HobbyTronic 2004 rückt näher

Die HobbyTronic 2004 steht nun in ca. 2 Monaten an und wir bereiten unser Dosen-DFÜ Projekt vor. Der erste Lösungsansatz ist der, die Datenschleuder des CCC nachzubauen. Dieser Ansatz scheitert allerdings an zwei Dingen:
1. einige benötigte Elemente sind in der Kürze der Zeit nicht zu bekommen
und
2. völlige Resignation und Demotivation meinerseits (gALAKTUS). Wäre nicht Skern in buchstäblich letzter Minute mit seinem Improvisationstalent eingesprungen, wäre die ganze Sache ins Wasser gefallen.

Der neue Ansatz

Dosen-DFÜ - Sendestation Skerns geniale Idee basiert auf einem völlig anderem Konzept, das dem C64 sozusagen maßgeschneidert für unser Dosen-DFÜ mit in die Wiege gelegt wurde. Er nutzt den Datasettenport des C64, um die Daten zu den Dosen zu bringen. Zu der Übertragung der Daten wird noch nicht einmal zusätzliche Software benötigt, denn die Kassetten-Routinen sind ja Bestandteil des C64 Betriebssystems.

Einen Tag, bevor es ernst wird, findet eine Generalprobe im Hauptquartier des Dienstagstreff statt. Nach einigem Rumgebastel und Rumprobieren ist es uns gelungen, Daten auf akustischem Wege von einem C64 zum anderen zu übertragen!

Dazu muss das Signal des Sende-C64 mit einer einfachen Transistorschaltung verstärkt werden. Auch auf der Empfängerseite müssen wir das Signal noch einmal verstärken, bevor wir es mit einer kleinen Spezial-Hardware (Pentagon's MP3-Datasette) wieder nutzen können.

Einsatz auf der Messe

Nun, der "Laborversuch" war erfolgreich. Auf der Messe ergaben sich allerdings einige Störungen, die wir nicht eingeplant hatten. Genauer gesagt bestand die Störung aus einem Stand für Nachfülltinte direkt gegenüber, der unsere Datenübertragung durch ständige Lautsprecherberieselung unmöglich machte. Aber wir hatten ja schon bewiesen, dass unsere Dosen-DFÜ funktioniert, also improvisierten wir ein bisschen. Stefan B. erstellte spontan eine Software, die die laufende Datenübertragung simulierte. Es ist erstaunlich, wie sehr der heutige PC-Nutzer einem Füllbalken vertraut, auch wenn dieser eigentlich absolut nichts Zuverlässiges aussagt. Zusätzlich erstellten wir noch ein Datenblatt mit den wichtigsten technischen Elementen unseres Aufbaus, wie z.B. der Sendedose, dem äußerst wichtigen Schnur-Adapter (populär wissenschaftlich auch als "Knoten" bekannt), der Übertragungsschnur und der Empfangsdose.

Dosen-DFÜ

Sendeeinheit
bestehend aus:
  • Commodore 64
  • Kassettenport-Anschluss
  • Sendesignal-Verstärker
  • Lautsprecher
  • Sende-Dose
  • Schnuradapter
  • Übertragungsschnur
Empfangseinheit
bestehend aus:
  • Übertragungsschnur
  • Schnuradapter
  • Empfangs-Dose
  • Mikrofon
  • Empfangsverstärker
  • Kassettenport-Adapter (MP3-Datasette)
  • Commodore 64


Software
Zur Übertragung von Programmen genügt das im C64 vorhandene Betriebsystem. Es werden die normalen Datasettenbefehle verwendet.


Vorteile
  • Keine Beeinflussung durch magnetische Störquellen
  • Potentialfreie Verbindung
  • einfache Bauteile

Auf jeden Fall haben wir mit unserer Dosen-DFÜ den einen oder anderen Messebesucher ins Erstaunen versetzt. Auch das Fernsehen (WDR) brachte einen kleinen Beitrag über unsere "steinzeitliche Datenkommunikation".


gALAKTUS 03/2004

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